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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsverband Ascheberg

1. Erneuerbare Energien

Ascheberg ist auf einem guten Weg beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Doch im Gegensatz zu dem bremsenden Kurs auf Bundesebene, wollen wir als Gemeinde weiterhin entschlossen vorangehen. Denn die Zeit drängt – und die Lösungen liegen längst auf dem Tisch.

Unser Ziel ist klar: Klimaneutralität bis spätestens 2035 – so, wie es auch der Kreis Coesfeld beschlossen hat. Dieses Ziel ist erreichbar, wenn wir die vorhandenen Potenziale nutzen und bestehende Hürden abbauen. Ein zentraler Hebel ist der Ausbau der Photovoltaik. Wir setzen uns dafür ein, alle geeigneten Dachflächen in Ascheberg, Herbern und Davensberg zu nutzen – von öffentlichen Gebäuden über Gewerbebauten bis hin zu privaten Wohnhäusern. Dazu braucht es Beratung, Förderung, Tempo und klare politische Prioritäten.

Darüber hinaus wollen wir kommunale Liegenschaften systematisch energetisch sanieren und mit modernen Heizsystemen ausstatten – etwa Wärmepumpen, Nahwärmenetze und Solartechnik. Neue Baugebiete sollen von Anfang an klimafreundlich geplant und mit Infrastruktur für erneuerbare Energien ausgestattet werden.

Die Energiewende ist nicht nur ein ökologisches Projekt – sie ist auch ein sozialer Auftrag. Denn nur eine lokale, unabhängige und bezahlbare Energieversorgung schützt uns dauerhaft vor Preissprüngen, geopolitischen Risiken und Abhängigkeiten von fossilen Konzernen.

Wir wollen, dass Ascheberg klimafreundlich, solidarisch und zukunftssicher wird – durch eine mutige und gerechte Energiepolitik vor Ort.

2. Kinder, Jugend und Familie

Kinder und Jugendliche brauchen Orte, an denen sie sich entfalten, ausprobieren und Gemeinschaft erleben können. Deshalb wollen wir in allen Ortsteilen von Ascheberg attraktive Freizeitangebote schaffen, die Bewegung, Abenteuer und Naturerfahrung miteinander verbinden.

Geplant sind naturnahe Erlebnisräume mit Klettermöglichkeiten, Boulderbereichen, Trampolin- oder Balancier-Elementen – eingebettet in eine grüne Umgebung, die zum Verweilen und Erkunden einlädt. Ergänzend dazu möchten wir Geocaching-Routen entwickeln, die spielerisch den Entdeckergeist fördern und auch generationsübergreifend genutzt werden können.

Damit insbesondere Jugendliche sich an zentralen Treffpunkten vernetzen, austauschen und gemeinsame Aktivitäten organisieren können, setzen wir uns für öffentlich zugängliches, kostenfreies WLAN an relevanten Orten ein – beispielsweise an Spielplätzen, Freizeittreffs oder in der Nähe von Schulzentren.

Auch die Barrierefreiheit wollen wir stärken: Mindestens ein Spielplatz pro Ortsteil soll barrierefrei umgestaltet oder neu angelegt werden – mit inklusiven Spielgeräten, breiten Wegen und sensorischen Elementen. Denn Spielen ist ein Grundrecht für alle – unabhängig von körperlichen oder kognitiven Voraussetzungen.

Diese Räume sollen nicht nur Kindern und Jugendlichen dienen, sondern Treffpunkte für die ganze Familie sein: sichere Orte zum Austausch, für gemeinsame Aktivitäten und zur Förderung des sozialen Miteinanders in unserer Gemeinde.

So entsteht ein lebendiges Ascheberg, in dem sich alle Generationen willkommen und gesehen fühlen.

3. Senioren und Gesundheit

In den letzten Jahren ist es gelungen seniorengerechten Wohnraum in Ascheberg und Herbern zu schaffen. Nun braucht es auch in Davensberg passende Wohnangebote für ältere Menschen – mit guter Anbindung, barrierefreier Gestaltung und sozialer Einbindung. Derzeit ist vorgesehen, im Baugebiet „Im Hemmen“ eine Fläche für ein Seniorenheim vorzuhalten. Wir begrüßen grundsätzlich das Ziel, zusätzliche Pflege- und Wohnangebote zu schaffen. Allerdings liegt das Gebiet am Rand des Ortes – weit entfernt vom Dorfkern, vom Nahversorger, vom Bahnhof und von zentralen Treffpunkten.

Gerade für ältere Menschen ist ein Wohnort in unmittelbarer Nähe zum gesellschaftlichen Leben entscheidend. Nur wer kurze Wege hat, kann möglichst lange selbstständig bleiben, am Alltag teilhaben und aktiv Teil der Dorfgemeinschaft sein. Deshalb setzen wir uns dafür ein, auch Standorte in zentraleren Lagen in den Blick zu nehmen – etwa für betreutes Wohnen, Pflegeeinrichtungen oder barrierefreie Mehrgenerationenhäuser.

Unsere Vision ist eine altersfreundliche Gemeinde, in der Menschen in allen Lebensphasen gut leben können – eingebunden, unterstützt und wertgeschätzt. Das bedeutet auch: Wir gestalten Ortsentwicklung nicht nur funktional, sondern mit dem Fokus auf Begegnung, Teilhabe und Lebensqualität.

4. Sozialer Wohnraum

Wohnen ist ein Grundbedürfnis – und bezahlbarer, guter Wohnraum ein entscheidender Baustein für sozialen Zusammenhalt. Unser Ziel ist es, in Ascheberg, Herbern und Davensberg vielfältige und zukunftsfähige Wohnformen zu fördern, die den Bedürfnissen aller Generationen gerecht werden.

Bei neuen Bauprojekten setzen wir uns für eine soziale Durchmischung ein: Seniorengerechtes Wohnen, barrierefreie Einheiten, sozialer Wohnungsbau, Mehrgenerationenhäuser und gemeinschaftliche Wohnprojekte sollen überall mitgedacht und gefördert werden. Die Gemeinde hat hier eine aktive Rolle zu übernehmen – durch konzeptionelle Vorgaben bei der Flächenvergabe, gezielte Förderungen und strategische Zusammenarbeit mit engagierten Initiativen.

Besonders Mehrgenerationenprojekte bieten großes Potenzial: Sie schaffen Gemeinschaft, ermöglichen gegenseitige Unterstützung und stärken das Miteinander im Quartier. Um deren Realisierung zu erleichtern, soll die Gemeinde finanzielle Anreize bieten und beratend zur Seite stehen – zum Beispiel durch Bereitstellung von Grundstücken, Unterstützung bei der Planung oder beim Zugang zu Förderprogrammen.

Da viele private Investoren angesichts der steigenden Baukosten zurückhaltend sind, braucht es neue Wege: Wir setzen uns dafür ein, dass die Gemeinde selbst aktiv wird – etwa durch die Gründung oder Beteiligung an einer gemeindlichen Wohnungsbaugenossenschaft. Damit können wir dauerhaft bezahlbare, sozial gerechte und ökologisch verantwortliche Wohnangebote schaffen – in öffentlicher Hand und orientiert am Gemeinwohl statt an kurzfristigen Renditen.

Wir wollen, dass in Ascheberg alle Menschen ein Zuhause finden – unabhängig von Alter, Einkommen oder Herkunft. Dafür braucht es Mut, Weitsicht und eine aktive kommunale Wohnpolitik.

 

5. ÖPNV

Mobilität ist der Schlüssel zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben – gerade für Menschen ohne eigenes Auto, für ältere Menschen und Jugendliche. In den vergangenen Jahren wurde die ÖPNV-Anbindung in Ascheberg bereits verbessert, etwa durch die Einrichtung der Linien R66 (zwischen Lüdinghausen und Drensteinfurt, über Ascheberg) und K10 (zwischen Herbern und Mersch). Diese Fortschritte begrüßen wir ausdrücklich. Doch es bleiben Lücken, die den Alltag vieler Menschen erschweren.

Ein zentrales Beispiel ist die Erreichbarkeit von Fachärztinnen und medizinischen Angeboten in Hiltrup und in Lüdinghausen. Für viele Bürgerinnen – insbesondere in Davensberg – ist der Weg dorthin ohne Auto kaum praktikabel. Deshalb setzen wir uns für zwei konkrete Maßnahmen ein:
Erstens soll Davensberg in die Route der R66 angebunden werden, um eine direkte Busverbindung zu schaffen. Zweitens schlagen wir die Einführung eines Taxi-Busses im Zwei-Stunden-Takt nach Hiltrup vor – flexibel buchbar, barrierearm und kostengünstig. Als drittes finden wir einen Seniorenfahrdienst sinnvoll, der die Senioren von zuhause abholt und sich an ihre Bedürfnisse orientiert.

Solche Angebote schaffen nicht nur bessere Zugänge zu medizinischer Versorgung, sondern steigern auch die Mobilität für Besorgungen, soziale Kontakte und kulturelle Teilhabe – gerade für ältere Menschen oder Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Haltestellen des ÖPNV Schritt für Schritt barrierefrei ausgebaut werden.

Zudem ist die Bahnstrecke Münster–Lünen ist viele Menschen in Ascheberg sehr wichtig. Doch als eingleisige Strecke ist sie störanfällig und überlastet. Wir setzen uns für den zügigen Ausbau von einem zweiten Gleis ein, damit der Zugverkehr pünktlicher, dichter und zukunftsfähig wird – für eine echte Verkehrswende im ländlichen Raum.

 

6. Ehrenamt

Ascheberg, Herbern und Davensberg leben vom Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger. Ohne den unermüdlichen Einsatz der vielen Ehrenamtlichen wäre unsere Gemeinde nicht das, was sie ist: ein Ort des Miteinanders, der Gemeinschaft und der Vielfalt. Ob im Sportverein, bei der freiwilligen Feuerwehr, in kulturellen Initiativen oder in der sozialen Arbeit – überall bringen sich Menschen mit Herzblut ein, übernehmen Verantwortung und gestalten unser Zusammenleben aktiv mit.

Ein besonderer Dank gilt dabei den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr, die tagtäglich für unsere Sicherheit einstehen – oft unter hohem persönlichen Einsatz. Wir schätzen diese Arbeit sehr und setzen uns für gute Rahmenbedingungen ein. Die Anschaffung moderner Fahrzeuge sowie der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Herbern sind wichtige Investitionen in den Schutz unserer Gemeinde. Diese Maßnahmen begrüßen wir ausdrücklich – sie sind ein klares Signal der Wertschätzung und der Zukunftssicherung für den Brandschutz in Ascheberg.

Diese Arbeit verdient Anerkennung, Wertschätzung – und verlässliche Unterstützung. Denn Ehrenamt braucht gute Rahmenbedingungen: bezahlbare Räume, moderne Infrastruktur, einfache Zugänge zu Förderung und einen offenen Austausch mit Politik und Verwaltung. Wir setzen uns dafür ein, dass Vereine, Gruppen und Initiativen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen – ganz gleich, ob es um größere Sanierungsmaßnahmen oder kleinere Vorhaben im Alltag geht.

Gerade im ländlichen Raum übernehmen Vereine auch soziale Aufgaben: Sie bieten Kindern und Jugendlichen Halt, fördern Gesundheit und Bewegung. Wir möchten das Ehrenamt inklusiver gestalten und gezielt die Beteiligung von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen fördern – etwa von Geflüchteten, jungen Erwachsenen oder Menschen mit Einschränkungen, die Verantwortung übernehmen möchten. Denn Engagement verbindet – unabhängig von Alter, Herkunft oder Lebenssituation.

 

7. Lebendige Ortskerne

Unsere Ortskerne sollen Orte der Begegnung, des Austauschs und des guten Lebens sein. Deshalb setzen wir uns für autofreie Zonen in zentralen Bereichen ein – mit mehr Aufenthaltsqualität, Grünflächen und Platz für Menschen statt für Autos.

In Herbern möchten wir die Südstraße umgestalten: Sie soll zu einem lebendigen Treffpunkt werden – autofrei, barrierefrei und einladend. Statt Autoverkehr schaffen wir Raum für gemütliche Lokale, kleine Läden, Sitzgelegenheiten und einen grünen Mittelpunkt für alle Generationen. Die Gemeinde kann leerstehende Ladenlokale anmieten und sie mit umsatzabhängiger Miete an kleine Betriebe oder Initiativen weitergeben. So fördern wir Vielfalt, beleben die Mitte und stärken die lokale Wirtschaft.

Wenn sich autofrei als nicht realisierbar erweisen sollte, schlagen wir als Alternative das Konzept „Shared space“ vor.

Auch in Ascheberg soll die Sandstraße neu gedacht werden. Durch eine Verkehrsberuhigung oder Sperrung für den Durchgangsverkehr entsteht Platz für Außengastronomie, Spiel- und Begegnungsbereiche sowie Kulturangebote. In direkter Umgebung stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung – die Erreichbarkeit bleibt also gewährleistet. Dafür gewinnen wir einen sicheren, freundlichen und lebendigen Ortskern zurück, in dem man sich gerne aufhält und der das Miteinander stärkt.

Unser Ziel ist klar: Wir wollen Ortsmitten schaffen, die Menschen verbinden – grün, lebendig und zukunftsfähig.

 

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